Deutschlands Nationalparks

Wenn der Begriff „Nationalpark“ fällt, haben wir sofort bekannte Touristenmagnete vor Augen wie den Yosemite Nationalpark in Kalifornien oder den Krüger Nationalpark in Südafrika. Doch es ist keine Flugreise nötig, um beeindruckende Landschaften zu erleben: Auch in Deutschland gibt es offiziell anerkannte und geschützte Nationalparks.

So lässt sich ein Urlaub zuhause oder ein Wochenendausflug in ein ganz besonderes Naturerlebnis verwandeln. Wir sagen Ihnen, was einen Nationalpark auszeichnet und stellen Ihnen die deutschen Vertreter kurz vor:

Was ist ein Nationalpark?
Welche Kriterien und Ziele einen Nationalpark ausmachen, ist im Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG geregelt. §24 bestimmt, dass dieses Gebiet von besonderer Eigenart sein muss und die natürliche Dynamik der Naturvorgänge ermöglicht.

Neben dem Schutz dieser Räume ist die wissenschaftliche Beobachtung ebenso wichtig wie die Möglichkeit für die Bevölkerung, diese Natur hautnah zu erleben. Es kommen nur großflächige und relativ unbesiedelte Gebiete als Nationalpark in Frage.

Seit 1970, als der Bayerische Wald als erster Lebensraum zum Nationalpark erklärt wurde, sind 14 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von mehr als 1 Million Hektar entstanden, wobei zu großen Teilen Ost- und Nordseeflächen einberechnet sind. Ohne diese Wassergebiete kommt man auf ungefähr 0,54% des Bundesgebietes, nämlich rund 190.000 Hektar.

Auf einer Karte des Bundesamtes für Naturschutz kann man sehen, wo die Nationalparks liegen. Wer einen kleinen optischen Eindruck der deutschen Nationalparke möchte, findet auf der Webseite der Fotografin Ina Schulze Steinen und auf der Nationalpark-Webseite eine eindrucksvolle Bildgalerie mit Portraits von 13 Nationalparken.

Bayerischer Wald
24.217 Hektar im östlichen Bayern; hier findet man Waldflächen, Hochmoore, Moorseen, Luchse, Wanderfalken, Auerhühner und Schwarzstörche.

Berchtesgarden
20.804 Hektar in den bayerischen Alpen. Hier kann man die alpine Felswelt sehen, Wälder, Almweiden, Birkenhühner, Alpendohlen, Gämse, Steinböcke, Nattern und sogar Feuersalamander.

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
441.500 Hektar (fast 98% Wasser) an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Das Wattenmeer wimmelt: Sandbänke, Salzwiesen und Dünen, Seevögel, Seehunde als beliebtestes Beobachtungsobjekt und insgesamt rund 3200 Tier- und Pflanzenarten tummeln sich hier.

Niedersächsisches Wattenmeer
Gegründet 1986, 345.000 Hektar (93% Wasser). Auf den Ostfriesischen Inseln kann man Sandbänke, Flussmündungen, Watt, Seehunde, Säbelschnäbler und Stranddisteln entdecken.

Hamburgisches Wattenmeer
13.750 Hektar (97% Wasser) am Mündungsgebiet der Elbe. Hier finden sich in Salzwiesen und im Watt u.a. Kegelrobben, Seehunde, Wattschnecken oder Eiderenten.

Jasmund
3.003 Hektar (22% Wasser) im Nordosten der Insel Rügen
Kreidefelsen, Buchenwälder, Moore, Fossilien, Schwarzerlen, Wildäpfel, Frauenschuh, Eisvögel, Kreideeulen, Wanderfalke, Seeadler

Harz
24.732 Hektar in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Wälder und Moore, beeindruckende Felsen, dazwischen Ebereschen und Wild wie Luchs, Wildkatzen, Reh- und Rotwild erlauben erholsame Momente.

Sächsische Schweiz
9.350 Hektar an der tschechischen Grenze. Wälder, Sandsteinfelsen, Schluchten, Riffkiefern, Farne – die Sächsische Schweiz ist wie geschaffen für eine Fotosafari.

Müritz-Nationalpark
32.200 Hektar im Süden Mecklenburg-Vorpommerns. Wälder, Moore, Seen, Erlenbestände und Kiefern geben diesem Nationalpark ein ganz eigenes Gepräge.

Vorpommersche Boddenlandschaft
80.500 Hektar (84% Wasser) an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Pflanzen dominieren hier, in Windwatt, Boddengewässern, Salzwiesen, und Wäldern.

Unteres Odertal
10.323 Hektar in Brandenburg. Wässrige Landschaften wie Flussauen und Feuchtgrünland locken Tiere wie Biber, Fischotter, Kampfläufer, Wachtelkönig, aber auch Steppenrasen und Flaumeichenbestände sind hier zu sehen.

Hainich
7.513 Hektar in Thüringen. Buchenwald, Laubmischwald, seltene Elsbeeren und ein beeindruckender Baumkronenpfad, von dem man mit viel Glück Wildkatzen, Schwarzstörche und Fledermäuse sehen kann, sind die Charakteristika des Hainich-Nationalparks.

Eifel
10.880 Hektar, in Nordrhein-Westfalen. Spazieren durch Buchenmischwälder, Fichtenhaine, Magerweiden, Felsen und Vulkangestein, wo sich Schwarzstorch, Mauereidechse und Wildkatzen verstecken.

Kellerwal-Edersee
5.724 Hektar in Hessen. Hier findet man Rotbuchenwälder, Eichen, Rehe, Schwarz- und Rotwild, Farne, Pilze, Fledermäuse, Füchse, Dachse. pm

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