Überwachung der Radioaktivität in Deutschland – Messprogramm IMIS

In Deutschland gibt es ein Messprogramm zur Überwachung der Radioaktivität. Das „Integrierte Mess- und Informationssystem für die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt“ (IMIS) ist nach Tschernobyl entwickelt worden – um künftig einem Informationschaos nach einer Atomkatastrophe vorzubeugen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beschreibt die Aufgabe von IMIS folgendermaßen:

„Aufgabe von IMIS ist es, die Umwelt kontinuierlich zu überwachen, um bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität flächendeckend schnell und zuverlässig erkennen sowie langfristige Trends erfassen zu können. An diesem Routinemessprogramm zur Überwachung der Umwelt sind mehr als 60 Laboratorien in Bund und Ländern beteiligt. (…) IMIS ist vor allem für eine schnelle Erfassung der radiologischen Lage in einer Unfallsituation ausgelegt.“

IMIS soll helfen, Schutzmaßnahmen schnell und effektiv umzusetzen, indem es darüber informiert,

  • welche Gebiete betroffen sind und wie hoch die Kontamination in den Gebieten ist
  • welche Radionuklide auftreten
  • wie hoch ist die aktuelle und die erwartete Strahlenbelastung für die Menschen in den betroffenen Gebieten ist.

Radioaktivität entsteht aber nicht nur durch künstliche Kernspaltung, sie ist auch natürlichweise in der Umwelt vorhanden – einerseits als ionisierende Strahlung aus dem Kosmos, die auf die Erde auftrifft, andererseits aber auch als so genannte terrestrische Strahlung durch natürliche Radionuklide wie Kalium-40, Uran und Thorium sowie ihr Zerfallsprodukt, das radioaktive Edelgas Radon .

Die Strahlenbelastung durch natürlich vorhandene Radioaktivität wird als Gamma-Ortsdosisleistung bezeichnet und in Mikrosievert pro Stunde (μSv/h) angegeben.

Das BfS gibt als natürliche Strahlenbelastung in Deutschland je nach Ort zwischen 2 und 5 Millisievert pro Jahr (mSv/a) an, in einzelnen Gebieten bis zu 10 mSv/a – im Durchschnitt ca. 2,1 mSv/a.

Hier gibts eine aktuelle Grafik für die Gamma-Ortsdosisleistung.

Sievert (Sv) ist die Maßeinheit für die so genannte Äquivalenzdosis, die ein Maßstab ist für die tatsächlichen Auswirkungen der Radioaktivität auf Mensch und Tier, für das Strahlenrisiko.

1 Sievert (Sv) = 1.000 Millisievert (mSv)

1 Millisievert mSv = 1.000 Mikrosievert (μSv)

Die Maximaldosis für Erwachsene, die im Beruf einer Strahlenbelastung ausgesetzt sind, beträgt laut BfS 20 Millisievert, die Berufslebensdosis aber maximal 400 Millisievert, siehe Grenzwerte im beruflichen Strahlenschutz

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