Das Umweltinstitut München ruft zu einem Sammeleinspruch gegen die Patentierung von Lebensmitteln auf: aktueller Anlaß ist ein Patent auf Brokkoli nebst dem dazugehörigen Saatgut, den das Europäische Patentamt EPA am 12.6.2013 der Monsanto-Tochterfirma Seminis erteilt hat.
Wie das Umweltinstitut informiert, handelt es sich „bei dem sogenannten ‚geköpften Brokkoli‘ () um eine herkömmliche, durch einfache Kreuzung und Selektion herbeigeführte Züchtung. Weil der Kopf des Brokkolis weit über die Blätter hinausragt, kann er von einer Erntemaschine leichter geköpft werden. Für das Europäische Patentamt Anlass genug, nicht nur die Pflanze und den geernteten Brokkoli, sondern auch das Saatgut zu patentieren.“
Viele Organisationen beteiligen sich am Sammeleinspruch gegen das Brokkoli-Patent, wer mitmachen will, kann sich hier bei der Online-Aktion „Keine Patente auf Saatgut!“ mitmachen oder eine Unterschriftenliste zum Ausdrucken herunterladen und bei Nachbarn und Freunden UnterstützerInnen suchen. Und hier gehts zum Online-Einspruch gegen das Patent auf „geköpften Brokkoli“.
Die Patentierung von Lebensmitteln und Saatgut stärkt die Macht weniger privater Unternehmen über die Welternährung: „Bisher erteilte allein das Europäische Patentamt (EPA) in München über 400 Patente auf Pflanzen und Saatgut, und weltweit gibt es bereits über 1000 Patente auf zentrale Nahrungspflanzen wie Mais, Soja, Reis oder Weizen. Über 40 Prozent dieser Patente befinden sich in der Hand von vier Großkonzernen. Die zehn größten Agrarkonzerne beherrschen zudem fast 90 Prozent des Marktes für Agrarchemikalien, die Top 5 rund 60 Prozent des Pestizidhandels, und praktisch 100 Prozent des Vertriebs von Gentechnik-Saatgut“, informiert das Umweltinstitut.
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