Der Mörder ist immer der Gärtner… Vorsicht bei Gift im Garten – NABU und Umweltinstitut warnen

Meine schönen Obstbäume im neuen Garten leiden derzeit unter Blattläusen – ganze Blätter kringeln sich ein, und die Ameisen melken Zuckersaft, daß ihnen fast die Bäuche platzen. Viele Nachbarn haben mir gleich empfohlen, Insektizide zu spritzen. Aber ich will ja Permakultur betreiben – da heißt es Brennesseljauche ansetzen und Nützlinge fördern, z. B. mit einem Insektenhotel, dazu ein andermal mehr. Aber jetzt mal ein Wörtchen zu Gift im Garten – darauf zu verzichten ist nicht nur Umweltschutz, sondern auch Menschenschutz, worauf das Umweltinstitut mal wieder nachdrücklich verweist:

Gartenhandel und Baumärkte werben aktiv für das Pflanzengift „Roundup unkrautfrei“. Doch die Produkte für den Haus- und Kleingartenbereich enthalten denselben Wirkstoff Glyphosat wie das umstrittene Roundup für die landwirtschaftliche Anwendung. Das Umweltinstitut München warnt vor dem Gebrauch.


Roundup stehe als Ergebnis mehrere Studien im "Verdacht, die menschliche Fortpflanzung und Embryonalentwicklung zu stören, zudem würden toxische Effekte und hormonelle Wirkungen der Formulierungen bislang unterschätzt. Glyphosat steht darüber hinaus im Verdacht, bestimmte Krebserkrankungen wie das Non-Hodgkin-Lymphom (Krebserkrankung des lymphatischen Systems) zu fördern (...) und die Entstehung von Hauttumoren zu begünstigen" (S. 11)

Nun steht in Europa die Zulassung genveränderter und herbizidresistenter Maissorten und Zuckerrüben an. In Deutschland gibt es bereits die ersten Versuchsfelder. Obwohl auch die Bundesregierung zugibt (Drucksache 17/4902), dass die Risiken für die biologische Vielfalt immer deutlicher werden – als da sind weniger Blütenpflanzen, weniger Samen, weniger Bestäuber, weniger Insekten und so weiter. „Angesichts dieser Gefahren muss die Bundesregierung sich für das Verbot herbizidresistenter Nutzpflanzen in Europa einsetzen“, fordert Tschimpke.

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Quellen: Pressemitteilung des Umweltinstituts vom 20.4.2011 , Pressemitteilung des NABU vom 27.4.2011

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