WWas tun nach dem Hochwasser: aufräumen – Wände trocknen – vorsorgen

Während bei den einen die Flutwelle verschwindet und die Häuser wieder freigibt, warten die anderen noch bang, ob sie das Wasser verschonen wird oder nicht. Nach der Flut ist Eile nötig: Wasser muß aus den Wohnungen gepumpt, die Wände schnellstmöglich getrocknet werden, damit die Bausubstanz erhalten bleibt und die Häuser und Wohnungen bewohnbar.

Außerdem ist nach dem Hochwasser auch vor dem Hochwasser. Wie kann man sich künftig besser schützen?

In der Sendung ‚Einfach genial‘ sind schon etliche Produkte vorgeführt worden, die vor oder nach einem Hochwasserschaden nützlich sein können.

Hochwasserschutz – Alternativen zum Sandsack

mechanische Rückstausicherung, damit Toilettenabwässer nicht zurückkommen…

Wasser gegen Wasser:
Aquariwa: Zylinder aus Kunststoffplatten, einfach und schnell aufzubauen, die man mit Wasser oder was sonst so da ist (Sand, Steine, Erde) füllt
Quickdamm: mobiles Metallgestell mit reißfester Textilplane, das schnell aufgeklappt und mit Wasser, Sand o.ä. gefüllt werden kann

Kunststoffplatten mit Stecksystem
Tür- und Fensterschotts für den Keller
Aqua Barrier – Stützensystem, das den Bau von leichten Dämmen aus Europaletten ermöglicht
mobile Hochwasser­schutzwände zum Stecken

Nach der Flut
Flutbox – mit dieser Pumpe verschwindet das Wasser aus dem Keller fast so schnell, wie es hereingekommen ist
Infrarot-Wandtrockner von infrabiotech.de – die gibts gerade mit Rabatt

ACHTUNG: Elektrische Geräte und Anlagen sollte man erst von Fachleuten prüfen lassen, bevor man sie wieder einschaltet! Gerade in feuchter Umgebung droht ein lebensgefährlicher Stromschlag!

ACHTUNG: wenn Öl oder Farben ausgelaufen sind, unbedingt die Feuerwehr verständigen – giftige Dämpfe können der Gesundheit schaden und Giftstoffe sollten nicht in der normalen Kanalisation landen

WICHTIG: Bevor man sich ans Aufräumen und Abpumpen macht, sollte man die Schäden mit Fotos dokumentieren, auch wenns weh tut. Vielleicht zahlt die ein oder andere Versicherung ja doch etwas… Bevor man etwas wegwirft, sollte man ebenfalls mit seiner Versicherung sprechen – die sollte meist auch beraten können, wie man den Schaden so gut und schnell wie möglich beseitigen kann.

Schritt für Schritt aufräumen

Sicherheit: Infektionsschutz – Schutz vor giftigen Dämpfen – Schutz vor Stromschlägen

Wenn Keller und Erdgeschoß voll sind mit stinkendem Schlamm und Dreckbrühe heißt es Nerven behalten und eins nach dem anderen abarbeiten (ich hatte schon mal einen riesigen Wasserschaden, weiß also, wie’s einem damit gehen kann).
Wichtig ist zunächst mal die eigene Sicherheit: Hochwasser reißt z. T. giftige Schlämme vom Grund großer Flüsse, Öl und Benzin oder Chemikaliencocktails, außerdem schwimmen oft Fäkalien und tote Tiere in der Brühe. Damit man sich nicht mit Keimen infiziert, sollte man zunächst für wasserdichte Kleidung und vor allem gute Handschuhe sorgen. Wenn man sich verletzt, müssen die Wunden sofort desinfiziert werden und sollten auf keinen Fall mehr mit Dreckwasser in Berührung kommen – also lieber vorsichtig arbeiten.

Riecht es stark nach Benzin oder Öl, sollte man erst mal die Feuerwehr befragen, ob man in den entsprechenden Räumen sicher arbeiten kann. Atem- oder Gasmasken können sinnvoll sein, in jedem Fall sollte man gründlich lüften, bevor und während man aufräumt.

Nasse oder feuchte Räume und Elektrizität können tödliche Stromschläge erzeugen. Deshalb sollte man unbedingt Fachleute die stromführenden Leitungen und Geräte prüfen lassen, bevor man irgendetwas einschaltet oder gar daran herumbastelt.

Säubern: Wasser weg – Schlamm weg – Trocknen

Am wichtigsten ist es, so schnell wie möglich Wasser und Schlamm aus den Räumen zu entfernen und das Gebäude zu trocknen, um Schäden an der Bausubstanz und Schimmelbefall zu verhindern. Schlamm sollte auf keinen Fall eintrocknen – er wird hart wie Beton und ist dann kaum noch wegzubekommen.

Da Trocknungsgeräte wahre Stromfresser sind, sollte man unbedingt den Zählerstand des Stromzählers notieren (fotografieren), bevor man das erste Gerät einschaltet – vielleicht zahlt ja die Versicherung? Lüften ist in jedem Fall eine gute Maßnahme, um Feuchtigkeit und Gerüche zu mindern.

 

 

 

Ratgeber

Ratgeber für Hochwassergefährdete und solche, die es nicht werden wollen – vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz

Hinweise für Wasserwehren – vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz

Elementarschäden versichern – Infoflyer des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz

Hochwasserschutzfibel des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Hochwasservorsorge-Checkliste

Schäden durch Überschwemmung – richtig vorbeugen und versichern“ – vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungsgesellschaft

Wer in Niedersachsen oder Sachsen lebt, kann auf der Webseite Zuers-public.de das Hochwasserrisiko für die eigene Adresse herausfinden. Allerdings ist die Karte noch im Anfangsstadium…

 

1 Kommentar

  1. Anfangs nur abgefülltes Wasser benutzen, Leitungen ca. 5min durchspülen, sollte sich Leitungswasser doch nicht vermeiden lassen davor unbedingt abkochen!

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