Wer die italienische Küche liebt, findet in dem Kochbuch-Wälzer „Der Silberlöffel“ auf fast 1300 Seiten einen seit 1950 immer wieder aufgelegten Klassiker unter den Kochbüchern – 2006 endlich auf Deutsch erschienen. Ob Alltagsgerichte oder Festtagsmenüs, im „Il Cucchiaio d’argento“ findet sich sicher die passende italienische Speise.
Mehr als 2.000 Rezepte – von Vorspeisen über „primi piatti“ und „secondi piatti“ bis zu köstlichen Nachspeisen ist alles abgedeckt – bieten eine reiche Auswahl für zahlreiche Feste mit echter italienischer Küche.
Der Silberlöffel ist praxisorientiert. Da einige Rezepte jedoch für eine größere Anzahl an Essern berechnet sind,sollte man die Mengenangaben rechtzeitig umrechnen, bevor man sich auf den Weg macht, um möglichst frische Lebensmittel einzukaufen. Denn die beeinflussen maßgeblich den Erfolg der italienischen Rezepte, die ja deutlich produktorientiert ist.
In den einleitenden Kapiteln erfährt man als Kochanfänger, aber sicher auch als eifriger Hobbykoch, Interessantes zu Fachbegriffen aus Küche und Kochkunst und erhält einen Überblick über die notwendigen Küchengeräte.
Die italienischen Kochrezepte sind zum einen nach den verschiedenen Gängen gegliedert, zum anderen nach Hauptzutaten wie Gemüse, Fisch und Fleisch. Sie sind klar strukturiert und gut fotografiert, so dass man wirklich einen Eindruck bekommt, wie das Endergebnis aussieht.
Praktischerweise sind die Gerichte mit Namen in Deutsch und Italienisch versehen, man kann das Kochbuch also auch gleich als kulinarischen Sprachführer benutzen. Ein Kapitel beschäftigt sich mit der Vielfalt an Saucen und Marinaden. Praktische Verarbeitungshinweise zu heikleren Zutaten wie Seezunge, Lamm, Spargel oder Artischocken gibt es außerdem praktische Verarbeitungshinweise.
Ein eigenes Kapitel ist 24 Menüvorschlägen von italienischen Spitzenköchen gewidmet, die teils in Italien, teils in Deutschland oder der Schweiz kochen, darunter Arrigo Cipriani, Mario Gamba, Cornelia Poletto, Slow Food Sternekoch Marcello Fabbri, Vito Giglio, Carmelo Greco, Gianfranco Bolognesi und andere.
So gut und appetitlich auch der Inhalt zubereitet ist: Das Papier ist ein bißchen dünn. Die beiden Lesebändchen versöhnen allerdings wieder, so hat man die Lieblingsrezepte gleich aufgeschlagen.
Ein ausführlicher Index und ein Rezeptverzeichnis ergänzen den Band und ermöglichen die flinke Suche nach Rezepten oder Lebensmitteln. Fazit: Wer die italienische Küche und ihre Rezepte liebt, findet im Silberlöffel einen nahezu unerschöpflichen Fundus an praktikablen Rezeptideen.
Der Silberlöffel. Gebunden, 1264 Seiten. Berlin: Phaidon-Verlag. ISBN-13: 978-0714896656. Euro 39,95.
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