Gardasee – Reiseziel nicht nur für Sportliche

Am Ufer des Gardasees versammeln sich Heerscharen von Surfern, deren Tagesablauf von der mittags aufkommenden Ora, einem regelmäßig auftretenden Südwind, bestimmt wird. Die steil aufragenden Felswände im Hinterland sind fest in der Hand von Kletterern, während der Rest der Region von Mountainbikern durchpflügt wird.

Und wer glaubt, dass sich nur überambitionierte Hobbysportler in dem gigantischen Outdoorsportpark austoben, der irrt. Auch die Profis des FC Bayern München hielten schon ihr Trainingslager bei Riva del Garda ab.

Still und leise hat sich der Gardasee in den letzten Jahren neu erfunden. Einst das Reiseziel der Älteren und Synonym für spießig-langweiligen Italienurlaub hat sich der Gebirgssee zum Reiseziel für junge, hippe Sportler gemausert.

Nur die reizvolle, schroffe Fjordlanschaft, sanft abgerundet mit mediterranem Klima, Olivenhainen, Limonen und italienischem Bilderbuchflair blieb unverändert.

Geliebt und umkämpft: der Lago di Garda
Die alten Römer erlagen seiner Schönheit und der Gardasee hat unzählige Dichter und Schriftsteller inspiriert, unter ihnen Goethe und Heinrich Mann. Er weckte die Begehrlichkeiten von Mailändern und Veronesern, unterstand jedoch lange der Herrschaft der Venezianer, ehe dann die Habsburger das Sagen hatten.

Mit einer Fläche von knapp 370.000 Quadratkilometern ist er der größte der oberitalienischen Seen und neben dem Lago Maggiore und dem Comer See wohl derjenige, der für uritalienischen Bilderbuchurlaub steht.

Vor allem die Deutschen lieben den Gardasee. Kaum dass sie in den 50er Jahren auf dem Wege zur Autofahrernation waren, da schlossen sie diesen italienischen Gebirgssee fast vor der Haustür auch schon ins Herz – und daran hat sich seitdem nichts geändert.

Wer Ruhe sucht, ist am Gardasee nicht unbedingt an der richtigen Adresse. Neben den Deutschen wissen auch die Österreicher und Schweizer ihren Lago di Garda zu schätzen. Ebenso wie die Italiener. Doch der Ruhe wegen kommt kaum jemand hierher, bestand das italienische Dolcefarniente doch ohnehin nie aus Einsamkeit oder Passivität.

Sportlich unterwegs auf, am und um den Gardasee
Die Surfer zieht es ans Nordufer des Sees. Neben Riva del Garda ist Torbole das Surfmekka schlechthin. Die Ora kommt pünktlich zum Mittagessen auf und auch sonst hat sich das einstige Fischerdörfchen vollends auf das überwiegend junge und sportliche Klientel eingestellt.

Zugleich ist die Region um Torbole-Nagano und Arco ideal für alle, die es steil und felsig lieben und ein Herz fürs Wandern, Klettern oder Mountainbiking haben. Vor allem die Region um Arco hält so manche Herausforderung für Kletterer bereit.

Auch der 2000 m hohe Monte Baldo bei Malcesine bietet alpines Flair und zugleich – für den Fall, dass es doch einmal etwas geruhsamer zugehen darf – die Annehmlichkeit einer Seilbahn. Schließlich benötigt selbst der ambitionierteste Sportler mal eine Ruhepause. so

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