Tauchen an der Riviera Maya in Mexiko

Riff an der Riviera Maya © tst
Riff an der Riviera Maya © tst

Tauchen in Mexiko findet hauptsächlich an der Riviera Maya statt. Sie befindet sich an der der Karibik zugewandten Ostküste der Halbinsel Yukatan im Bundesstaat Quintana Roo und gehört zu den weltbesten Tauchgebieten.

In türkisgrünem, angenehm warmen Karibikwasser kann man hier das ganze Jahr über die atemberaubende Unterwasserwelt erleben.

Sämtliche Riffe an der Küste sind Teil des mesoamerikanischen Riffsystems, welches das größte Riffsytem der nördlichen Hemisphere ist und das zweitgrößte weltweit – nach dem Great Barrier Reef vor Australien.

Die Wassertemperatur variiert von 30 Grad Celsius in den Sommermonaten (Mai bis Oktober) bis 28 Grad im Winter (Dezember bis März). Diese Temperatur hält sich auch noch in Tiefen von 40 Metern und mehr.

Zwischen Juni und Dezember können Wirbelstürme auftreten. Während der Regenzeit im Juli muss man mit Regen und Gewittern rechnen, aber die Sonne scheint trotzdem und beschert Tagestemperaturen zwischen 30°C und 35°C.

Playa del Carmen

Im Herzen der Riviera Maya liegt die Stadt Playa del Carmen. In den Achtzigerjahren noch ein kleine Ortschaft, ist sie nun zu einer echten Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern und unzähligen Hotels und Resorts herangewachsen.

Da die Stadtväter maximal drei Stockwerke für Gebäude gestatten, wurde das ehemalige Fischerdorf gottseidank vor Betonburgen bewahrt und hat noch immer den Charater einer Kleinstadt, gepaart mit vielen Vorzügen einer Großstadt.

In einem der unzähligen Tauchcenter kann man täglich bis zu vier Tauchgänge an den vorgelagerten Riffen buchen. Diese sind sehr vielfältig, von Tauchtiefen zwischen 7 und 30 Meter und werden mit kleinen Booten angefahren, die am Strand anlegen. Für gewöhnlich werden morgens die tieferen Riffe im Süden oder Norden angefahren, nachmittags dann die flacheren direkt vor Playa del Carmen.

Im Süden sind die tieferen Riffe flache, große Teppiche aus teils riesigen Schwämmen, oft sind dort Schildkröten anzutreffen. Besonders zu erwähnen sind hierbei die Riffe Sierra und Tortugas. Eine recht konstante Strömung parallel zur Küste in Richtung Norden sorgt hier für herrliche Strömungstauchgänge bei denen man schwerelos über die imposanten Schwammformationen schwebt.

Wracktauchen an der Riviera Maya

Das einzige Wrack im Bereich Playa del Carmen ist die Mama Viña. Das Wrack ist dem großen Natur- und Freizeitpark Xcaret (etwa 10 Minuten Busfahrt von der Stadt entfernt) vorgelagert in einer Tiefe von 28 Metern. Es handelt sich um ein kleines Shrimp Boat, das in den Neunzigern im Golf von Mexiko gesunken ist.

Der Freizeitparkt hatte dann die grandiose Idee, das Wrack den ganzen Weg in die Karibik zu schleppen und als Schnorchelattraktion im Flachen Wasser vor dem Park abzusetzen. Durch die Dünung und Strömung dauerte es jedoch nicht lange und das Wrack fand sich zur Freude der Tauchgemeinde in einer für Schnorchler unattrativen Tiefe wieder.

Die Mama Viña liegt mit dem Bug in die Strömung hinein. Man Beginnt daher den Tauchgang am Heck im Strömungsschatten und schraubt sich dann Runde um Runde höher im Uhrzeigersinn. Eine Penetration des Wracks ist mit entsprechender Zertifizierung möglich (Wreck Diver Speciality Kurse werden von allen gängigen Ausbildungsorganisationen angeboten), jedoch ist das Innere recht langweilig.

Außen hingegen bietet ein prächtiger Bewuchs mit Korallen, Schwämmen und Hydroiden reichlich Anschauungsobjekte für die Kamera. Eine mächtige grüne Muräne lebt im und um das Wrack und ist eigentlich bei jedem Besuch anzutreffen.

Auf den Decks tummeln sich verschieden Arten von Fischschwärmen, im Blauen um das Wrack herum zeigen sich häufig Schwärme von Makrelen und einige kapitale Barracudas. Mit viel Glück sieht man auch mal einen Bullenhai, der kurz vorbei schaut und dann wieder in das tiefe Blau des Ozeans entschwindet.

Rifftauchen vor Playa del Carmen

Die flacheren Riffe sind meist auf die gleiche Art aufgebaut, man hat eine klare Riffkante, teilweise sogar Wand, die eine langezogene Fläche abschliesst. Die Strömung ist meist gering, man aucht das Riff von Süd nach Nord ab, entweder entlang der Kante oder auch über die Riffdecke.

Diese flachen Riffe sind an Attraktivität nicht zu unterschätzen, man trifft hier buchstäblich alles an Lebewesen, was die Karibik zu bieten hat. Auch sind die Riffe weitestgehend unbeschädigt, was auf jene weiter im Süden vor Akumal oder Tulum und auch vor Belize leider nicht zutrifft.

Bullenhai vor Playa del Carmen ©tst
Bullenhai vor Playa del Carmen ©tst

Tauchen mit Bullenhaien

In den Monaten November bis April sind außerdem direkt vor Playa del Carmen weibliche Bullenhaie anzutreffen, die hier ihre Jungen zur Welt bringen.

Sie halten sich vorwiegendd im Bereich Jardines Deep auf, in einer Wassertiefe von 22 bis 30 Metern.

Zu diesem Shark Spot werden täglich mehrere Fahrten unternommen. Dafür wird ein Aufpreis von rund 40 Dollar verlangt.

Die seriösen Tauchcenter verlangen, dass man zuvor zwei Tauchgänge mit einem der Guides macht und bereits mindestens 40 geloggte Tauchgänge vorweisen kann.

Denn unerfahrene Taucher oder solche mit einem Hang zur Panik sollten von einem Besuch im Getümmel der Haie absehen.

Zu empfehlen ist außerdem, dass man eine Tauchbasis wählt, die keine Fütterung der Haie vornimmt.

Höhlentauchen in den Cenoten

Doch nicht nur das Meer bietet hier tolle Möglichkeiten zum Tauchen, auch das weltweit grösste unterirdische Fluss- und Höhlensystem der Cenoten sollte man unbedingt besuchen. Cenoten sind Löcher im Kalksteinboden, die den Einstieg in das Höhlensystem erlauben.

Die meisten Höhlen sind mit Wasser gefüllt und können somit betaucht werden. Man bucht einfach bei einem Tauchcenter einen Guide, der einen dann entlang markierter Wege durch berauschend schöne Gänge und Räume führt, die teilweise mit herrlichen Stalaktiten und Stalakmiten geschmückt sind.mts

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