Japan: Erdbeben und Tsunamis

Ein Erdbeben der Stärke 8,9 9 auf der Richterskala sowie mehrere Nachbeben haben die Nordostküste Japans am 11. März 2011 gegen 14.45 Uhr Ortszeit (6.45 Uhr MEZ) erschüttert und zudem eine Reihe von Tsunamis ausgelöst. Etwa eine Viertelstunde später, um 6.59 MEZ, registrierte der Bayerische Erdbebendienst die Ausläufer des Bebens auf der Zugspitze, wie man in der Rubrik ‚Daten live‘ im Seismogramm für diesen Tag sehen kann.

Am Samstag, 12. März wurden die Präfekturen Nagano und Nigata um 3.59 Uhr Ortszeit von einem weiteren heftigen Beben der Stärke 6,6 erschüttert, berichtet der japanische Nachrichtensender NHK auf seiner Webseite. Für viele Regionen im Pazifikraum wurden Tsunamiwarnungen ausgesprochen.

Der Pazifische Feuergürtel - 40.000 km lang, 452 Vulkane, 90 % aller weltweiten und 80 % der weltweit stärksten Erdbeben entstehen hier
Der Pazifische Feuergürtel - 40.000 km lang, 452 Vulkane, 90 % aller weltweiten und 80 % der weltweit stärksten Erdbeben entstehen hier

Die Insel Honshu und die Region der Hafenstadt Sendai sind bislang am stärksten von den Tsunamis betroffen und mehrere Kilometer landeinwärts überschwemmt. Zwei Atomkraftwerke, Fukushima 1 und 2, sind in großen Schwierigkeiten, weil der Strom fehlt, um die die Brennstäbe in den Reaktoren zu kühlen – das Erdbeben hat die Stromversorgung gekappt, die Tsunamiwellen haben die Notstrom-Diesel-Generatoren zerstört. Weitere aktuelle Informationen bietet die Webseite der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO.

Der Vulkangürtel des zirkumpazifischen Feuerrings
Japan liegt auf dem so genannten Pazifischen Feuerring, einer Kette von Vulkanen, die an der Nahtstelle von mehreren ozeanischen und koninentalen Erdplatten liegt. Die geologische Aktivität ist bei Japan sehr hoch, weil die Eurasische und die Pazifische Platte aufeinander zudriften und sich übereinander schieben. Dabei entstehen Spannungen, die sich in Erdbeben lösen.

Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) zeigt auf einer aktuellen Grafik das Epizentrum des Erdbebens vor Japan.

Kann sich Japan vor Erdbeben und Tsunamis schützen?
Ein Archivbeitrag von Arte aus dem Jahr 2003 zeigt, wie die Japaner mit der ständigen Bedrohung umgehen: Trainings mit dem Erdbebensimulator, Übungs-Erdbebenalarm in Kindergarten, Schule und Büros oder Fabriken, Bau von Spezialrobotern, die helfen können, Verschüttete zu entdecken.

Spenden für Erdbebenopfer
Wer die Hilfsaktionen für Erdbeben- oder Tsunamiopfer in Japan und anderswo unterstützen will, findet z. B. auf der Webseite von Aktion Deutschland Hilft, einem Bündnis der Hilfsorganisationen, einen link zum Spendenkonto.

Auch das Deutsche Rote Kreuz sowie Caritas International sammeln Spenden für Japan, Haiti und andere Krisengebiete, die dringend der Hilfe benötigen.

Weblinks

Internationale Atomenergiebehörde IAEO

Bayerischer Erdbebendienst
Geologisches Forschungszentrum Potsdam (GFZ)

Aktuelle Erdbebendaten aus Japan vom GFZ

Doctosblog hat eine interessante Erdbebenkarte gefunden, schon etwas länger her, aber interessant

Japanischer Meteorologischer Service
Japanischer Nachrichtensender NHK

Weiterführende Artikel in der „Zeit“ zu den japanischen AKWs

Definition Halbwertszeit

1 Kommentar

  1. Japan muss eine nukleare Katastrophe fürchten: Die armen Menschen in Japan. Nicht nur, dass sie um ihr Leben fürchten müssen, sondern ihr Land wird nun verseucht sein. Im AKW Fukushima 1 ist die Radioaktivität schon auf das Tausendfache des Normalmaßes gestiegen. Deutlich erhöhte Werte gibt es auch in der Umgebung, die Evakuierungszone wurde ausgeweitet. Hoffentlich bekommen das die Japaner in den Griff.

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