Steve Jobs ist tot – der Mensch, der Computer ästhetisch und nutzerfreundlich machte

Man sagt Steve Jobs nach, daß er nur Jünger oder Feinde habe – er mag als Mensch seine nähere Umgebung polarisiert haben, ich zähle mich jedoch weder zu den Jüngern noch zu den Gegnern, weil ich ihn nie kennnengelernt habe. Doch bin ich ihm sehr dankbar für die Verbesserungen, die er in die Welt der Computer eingebracht hat.

Er hat versucht, Computer für Menschen zu machen und nicht von Menschen erwartet, sich an Computer anzupassen. Er hat der Ästhetik einen Platz verschafft bei der Gestaltung von Computern. Kurz: Er hat dafür gesorgt, daß ich mich mit einem zunächst eher scheußlichen Arbeitsgerät anfreunden konnte.

Meine ersten Computererfahrungen waren gräßlich: senfgelbe Schrift oder grasgrüne Schrift mit häßlicher Typographie auf schwarzem Grund – an sich schon genug, um diesem Gerät für immer den Rücken zu kehren. Dazu noch kopfschmerzerzeugendes Geflackere und Gedröhne und die Arbeitsgeschwindigkeit einer Schnecke – nichts für mich. Da war ich mit meinem Füller auf Papier ja schneller.

Doch es wurde besser.

Die erste sichtbare Verbesserung war die Möglichkeit, schwarze Schrift auf weißem Hintergrund zu sehen – eine Näherung an das Schreiben mit der Schreibmaschine. Und WYSIWYG – What you see is what you get -, also die Möglichkeit, das Textbild zu beeinflussen und das Ergebnis eben schon auf dem Bildschirm sehen zu können, anstatt unzählige Probeausdrucke machen zu müssen.

Doch der erste Kontakt mit einem Mac war geradezu eine Offenbarung. Ich traute mich nämlich, damit zu arbeiten. Obwohl ich bei meinem PC immer eine Heidenangst hatte, etwas kaputtzumachen. Der Mac hatte einen kleinen Mülleimer auf dem Bildschirm (genannt ‚Schreibtisch‘), auf den man eine Datei einfach mit Hilfe der Maus ziehen konnte, wenn man sie loswerden wollte. Da gab es Ordner, die man nach Lust und Laune auf dem Schreibtisch hin- und herbewegen konnte. Er stürzte nicht ständig ab. Welche Entspannung beim Arbeiten… doch leider war er nur ausgeliehen.

Das nächste Mal, als mir Apple Macintosh positiv auffiel, war 1997: Die „Think different“-Werbekampagne der Werbeagentur TBWA viel mir ins Auge, vor allem das Plakat mit Pablo Picasso.

Jahre später sollte ich dann von meinen unzuverlässigen PCs aus beruflichen Gründen auf einen Mac umsteigen. Doch erst, als der iMac auf den Markt kam, fiel mir der Name Steve Jobs auf. Eine Rede, die  er 2005 vor Studenten in Stanford hielt, beeindruckte mich dann sehr – hier ist sie:

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