Henna-Tattoo – Souvenir voll böser Überraschungen

Henna-Tattoos sind beliebt: Im Süden bieten oft am Strand oder in Einkaufsstraßen Ornamentmaler an, Henna Designs, z. B. Tribal Tattoos, anzubringen, und manche Touristin oder mancher Reisende lässt sich im Urlaub schnell verlocken, ein Henna Tattoo auf die Haut malen zu lassen. Das natürlich in der sicheren Gewissheit, dass kurz nach dem Urlaub die Henna Farben verblassen und verschwinden. Leider kann man mit diesem angeblichen Henna üble Überraschungen erleben.

Davor warnen verschiedene Krankenkassen, so beispielsweise die Techniker Krankenkasse. Denn oft wird gar nicht der harmlose Pflanzenfarbstoff Henna verwendet. Sondern stattdessen hochallergene Chemiefarbstoffe.

Denn Henna braucht längere Zeit, um die Haut zu färben, und man kann mit dem pflanzlichen Farbstoff eigentlich nur Farben auf einer Skala von Rot bis Dunkelbraun erzeugen, nicht aber das gerade für die so genannten Tribal Tattoos so beliebte Schwarz.

Um ein tiefes Schwarz zu erzeugen, mischen die Hennamaler in Unkenntnis der Gefahr die Hennapasten häufig mit Paraphenylendiamin (PPD). Eine schön schwarz gefärbtes Tattoo bekommt man dadurch, das ist wahr. Aber sehr häufig erhält man als teure Zutat zusätzlich schwerwiegende Nebenwirkungen, die ein ganzes Leben lang anhalten können.

Mögliche Folgen von schwarzen Henna Tattoo Designs mit PPD
Das Paraphenylendiamin aus der Hennapaste dringt in die oberen Hautschichten ein. PPD ist sowieso ein hoch allergener Stoff, der auf diese Weise besonders gut eine allergische Reaktion hervorrufen kann. Die PPD- Allergie ist nicht nur sehr schmerzhaft, sie heilt auch schlecht. Rund um das Henna-Tattoo juckt die Haut, rötet sich, es bilden sich Bläschen. Es kann mehrere Monate bis über ein Jahr dauern, bis diese sichtbaren Folgen verheilt sind.

Wer beim ersten Mal Glück hat und nicht allergisch reagiert, ist übrigens durchaus nicht sicher: Bei widerstandsfähigeren Menschen kann sich eine Allergie auch erst dann entwickeln, wenn sie  zum zweiten Mal ein Henna Tattoo in Schwarz auf die Haut färben lassen.

PPD-Sensibilisierung erschwert den Alltag
Nicht nur die unmittelbaren Symptome der Allergie sind unangenehm: Noch schlimmer ist es, dass der Körper nun gegen PPD sensibilisiert ist. Und dieser Stoff ist in sehr vielen schwarz gefärbten Alltagsgegenständen enthalten – auf die der sensibilisierte Organismus nun mit Ausschlägen allergisch reagiert. Ob schwarze Strumpfhosen, schwarze Lederhosen oder die Griffe am Fahrrad – fast überall ist PPD enthalten, und es ist extrem schwierig und lästig, PPD-haltige Stoffe im Alltag zu meiden.

Bei besonders schwerer Allergie kann ein Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff sogar zu einem so genannten anaphylaktischen Schock führen. Der kann lebensgefährlich sein, wenn er nicht umgehend mit starken Medikamenten behandelt wird (die den Körper natürlich auch beanspruchen).

Da stellt sich doch die Frage: will man wirklich das Risiko einer lebenslangen Beeinträchtigung eingehen, nur um ein paar Wochen lang ein Henna Tattoo in der Farbe Schwarz zu haben?

Die Gefahr besteht übrigens nicht nur im entfernteren Ausland: Obwohl es in der EU verboten ist, PPD in Stoffen zu verwenden, die auf  Haut, Wimpern oder Augenbrauen aufgetragen werden, sind aus verschiedenen europäischen Ländern Fälle von PPD-haltigen Henna-Tattoos bekannt.

Übrigens sind natürlich auch echte Tatoos in gesundheitlicher Hinsicht nicht ohne, wie dieser Artikel bei oe24.at beschreibt. Wer von einem Betroffenen einen Erfahrungsbericht über ein Henna Tatto lesen will, wird bei Jochen Kockler fündig.

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